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Kammerversammlung

Kammerpräsidentin kritisiert fehlende Wertschätzung

Hannover, 20.04.2023 – Gestern fand die Sitzung der Kammerversammlung der Apothekerkammer Niedersachsen in Hannover statt, bei der die Delegierten zwei Vorstandsmitglieder nachwählten. Krankenhausapothekerin und Vorstandsmitglied Cordula Maring-Nöh wurde zur Vizepräsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen gewählt. Außerdem erhielt Apothekerin Christine Kassube neu ein Mandat im Vorstand. Die aktuelle politische Situation stand neben Finanz- und Beitragsangelegenheiten sowie Informationen zum PTA-Reformgesetz im Fokus der Frühjahrssitzung.

Mit Blick auf den Entwurf des Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zeigte sich die Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, Cathrin Burs, enttäuscht aber auch kämpferisch. Die Apothekerinnen und Apotheker haben in der Pandemie der Politik den Rücken freigehalten und zuverlässig Sonderaufgaben erledigt, betonte sie in ihrem Bericht zur Lage. Dass die Politik nun wider besseres Wissen die Ratschläge des Berufsstandes für die Bewältigung der Arzneimittellieferengpässe ignoriere, lasse jedwede Wertschätzung seines Einsatzes für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung vermissen. „Das Maß ist voll!“ Die Präsidentin fand auch deutliche Worte zu dem geplanten Engpass-Ausgleich für die Apotheken: „War die Erhöhung des Kassenabschlags um 2 Euro schon ein herber Schlag, sind die 50 Cent ein schamloses Angebot.“ Die Apothekerinnen und Apotheker werden daher die politische Kommunikation intensivieren und nach der Eskalationsstrategie der ABDA nachdrücklich eine faire Honorierung und dauerhafte Handlungsfreiheit beim Austausch von Arzneimitteln ohne Retaxrisiko einfordern, kündigte Burs an.

Pharmazeutische Dienstleistungen – Mehr als nur ein Zeitgeist
Mit den honorierten pharmazeutischen Dienstleistungen habe der Berufsstand die Tür zu neuem heilberuflichem Terrain aufgestoßen, das vor allem für den pharmazeutischen Nachwuchs wichtig sei, fuhr die Präsidentin in ihrem Bericht fort. Sie geben die Perspektive, von den Patienten auf Augenhöhe und mit den Ärzten wahrgenommen zu werden. „Wir wollen erkennbar für die Gesellschaft einen Mehrwert schaffen und mit den pharmazeutischen Dienstleistungen unseren unverwechselbaren Fußabdruck auf das große Feld der Leistungen rund um die Gesundheit setzen“, sagte sie.

Finanzierung der PTA-Ausbildung
Die niedersächsischen Regierungsfraktionen von SPD und Grünen haben sich darauf verständigt, für alle Ausbildungsberufe das Schulgeld entfallen zu lassen – auch für Pharmazeutisch-technische Assistentinnen oder Assistenten. Dafür solle 1,3 Millionen Euro im Nachtragshaushalt 2023 für deren Finanzierung eingestellt werden, informierte Burs. Sie freue sich, dass die intensiven Gespräche der Kammer mit der Politik erfolgreich waren und diese nun Taten folgen lasse. Nun bedarf es noch der Beschlussfassung durch den Niedersächsischen Landtag.

Nachwahl des Vorstandes
Cordula Maring-Nöh ist neue Vizepräsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen. Die 54jährige Krankenhausapothekerin aus Braunschweig gehört bereits seit 2019 dem Vorstand an. Sie löst Christopher Jürgens ab, der Ende des Jahres aus dem Amt ausgeschieden ist.

Neu in den Vorstand wählte die Kammerversammlung Christine Kassube (51). Sie arbeitet in Hannover als angestellte Apothekerin. Kassube ist seit 2018 Bezirksapothekerin für die Stadt Hannover sowie Delegierte der Kammerversammlung seit 2019.

Novellierung der PTA-Ausbildung
Im Januar 2023 ist das PTA-Reformgesetz in Kraft getreten und löst die bis dahin geltenden Bestimmungen des PTA-Gesetzes und der Ausbildungs- und Prüfungsordnung ab. Dr. Berit Winter, Leiterin der Abteilung Berufe und Apothekenpraxis der ABDA, informierte über die Neuerungen.

Haushalt und Kammerbeitrag
Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Florian Taentzler, stellte der Kammerversammlung die Jahresrechnung 2022 vor und erläuterte den Haushaltsplan 2023. Das Haushaltsjahr 2022 schloss mit einem Überschuss ab. Die Kammerversammlung stimmte einstimmig dafür, auf einen Quartalsbeitrag in 2023 für die Apothekeninhaberinnen und Apothekeninhaber zu verzichten. Der Vorstand wurde entlastet.

Darüber hinaus berichteten die Vorsitzenden aus den Ausschüssen für berufliche Aus- und Fortbildung, für Weiterbildung, für Krankenhausfragen und für Öffentlichkeitsarbeit.

Basisorgan der Kammer ist die Kammerversammlung, in der sich 77 niedersächsische Apothekerinnen und Apotheker ehrenamtlich für die Erfüllung der Kammeraufgaben einsetzen. Die grundlegenden Aufgaben werden in paritätischer Besetzung von 38 angestellt tätigen und 39 selbstständig tätigen Apothekern sowie unter Mitwirkung eines von der niedersächsischen Hochschule benannten Hochschullehrers als beratendes Mitglied wahrgenommen. So hat die Kammerversammlung insbesondere die Finanz- und Satzungshoheit.

Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören mehr als 8.000 Mitglieder an. Die Apothekerin und der Apotheker sind fachlich unabhängige Heilberufler:innen. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apotheker:innen die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwerben die Studierenden Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem Staatsexamen erhalten die Apotheker:innen eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung können sie eine öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist:innen für Gesundheit und Prävention beraten die Apotheker:innen die zur Ausübung der Heilkunde berechtigten Personen kompetent und unabhängig über Arzneimittel und apothekenpflichtige Medizinprodukte. Apotheker:innen begleiten Patient:innen fachlich, unterstützen menschlich und helfen so, die Therapie im Alltag umzusetzen.

Pressekontakt der Apothekerkammer Niedersachsen:
AzetPR
Andrea Zaszczynski
Wrangelstraße 111, 20253 Hamburg
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